Der VfL Kurpfalz Neckarau hat zuletzt für großes Aufsehen in der Fußball-Landesliga gesorgt. Völlig unerwartet gewann die Elf von Coach Richard Weber gegen den VfB St. Leon und schickte den Aufstiegsaspiranten mit 3:1 nach Hause. Schon früh stellte der Mann des Spiels die Weichen in Richtung Erfolg. Das 19-jährige Mittelfeld-Ass Anton Markovic stand schon nach zwei Minuten goldrichtig und erzielte per Direktabnahme das 1:0, in der zweiten Halbzeit legte der Goalgetter direkt noch einen Treffer nach.
"Das war Wahnsinn. Das Spiel wurde gerade eben angepfiffen, dann kam eine Flanke von rechts, ich habe meinen linken Fuß hingehalten - Tor", beschreibt Markovic seine Großtat, als wäre es das Normalste der Welt. "Die Partie hat mir sehr viel Selbstvertrauen gegeben. Ich spiele jetzt die zweite Saison in der Landesliga, da sind solche Erlebnisse für mich sehr wichtig."
Doch nicht nur der gebürtige Bayer ist aktuell in Topform, auch der VfL Kurpfalz befindet sich auf dem aufsteigenden Ast. Der Sieg über St. Leon war schon der zweite in Folge, zuvor wurde der TSV Obergimpern mit 5:0 abgefertigt. Dadurch konnten sich die Neckarauer aus der Abstiegszone befreien und stehen mittlerweile auf Rang zehn.
Geboren wurde Anton Markovic am 19. Februar 1997. Er spielt im Mittelfeld, bisherige Vereine: SV Waldhof Mannheim, VfL Kurpfalz Neckarau.
Markovic traf am vergangenen Spieltag gleich doppelt gegen St. Leon (3:1) und schoss seinen VfL Kurpfalz aus der Abstiegszone.
Der 19-Jährige hofft auf einen Platz im oberen Tabellendrittel: "Wir müssen unsere Balance finden und auch gegen vermeintlich starke Teams konstant unser Spiel durchziehen."
Feinschliff beim SV Waldhof
Markovic scheint ein echter Glücksgriff für den Landesligisten. In der B-Jugend wechselte er vom SV Waldhof zum VfL, schon kurze Zeit später holte ihn Coach Weber in sein Team. "Die Ausbildung beim Waldhof war natürlich sehr wertvoll, da konnte ich extrem viel lernen. Allerdings habe ich zu selten gespielt und wollte häufiger auf dem Platz stehen, daher bin ich nach Neckarau", erklärt der linke Mittelfeldakteur seinen Schritt.
Besonders auffällig beim 19-Jährigen: In der Schlussphase des Spiels kommt Markovic erst richtig auf Temperatur und kann dank seiner Ausdauer immer noch eine Schippe drauflegen, noch dazu ist er extrem kopfballstark. Seinen Torriecher entdeckte der 1,80-Meter-Mann mit Wurzeln in Montenegro allerdings erst in dieser Saison. "Im vergangenen Jahr habe ich teilweise glasklare Chancen liegengelassen, da konnte man nur mit dem Kopf schütteln", grinst Markovic. "Ich arbeite mittlerweile sehr hart an meinen Torabschlüssen und versuche mehr Coolness vor dem Tor zu entwickeln. Mittlerweile zahlt sich das aus."
Jetzt hofft er, dass er und sein Team die guten Leistungen konstant auf den Platz bringen. Denn im Geheimen hofft der 19-Jährige in dieser Saison auf die ganz große Nummer und steckt die Ziele hoch. "Ich kann nicht wirklich erklären, warum wir auf dem Platz in dieser Saison zwei unterschiedliche Gesichter zeigen. Wir haben das Potenzial für einen Platz unter den besten fünf. Das klingt jetzt vielleicht hochgestochen, ist aber möglich. Am Wichtigsten ist allerdings, dass wir stets einen beruhigenden Abstand zur Abstiegszone haben."
Der nächste Prüfstein wartet schon morgen in Plankstadt. Doch auch die Eintracht befindet sich im Hoch und besiegte Gartenstadt am letzten Spieltag auswärts mit 3:1. "Einen Favoriten kann ich nicht ausmachen. Wenn wir in Plankstadt wieder einen Dreier einfahren, können wir auf jeden Fall extrem stolz sein", erklärt der Mittelfeldspieler.
© Mannheimer Morgen, Samstag, 01.10.2016