Das ist nicht selbstverständlich, das ist große Klasse“, ruft Dr. Ludwig Groß. Grund: Das fußballerische Aushängeschild Mannheims – der SV Waldhof – war nach Neckarau gekommen, um sich dem vergleichsweise „kleinen“ (wenngleich gerade aufgestiegenen)
VfL Kurpfalz in einem Test und gleichzeitig Benefiz-Spiel zu stellen. Denn zu Ehren des 2021 verstorbenen „Mr. VfL“ Horst Lenz liefen die beiden Mannschaften an diesem Tag bei strahlendem Sonnenschein in Neckarau auf.
„Ein Highlight für die Sportstadt Mannheim“, wie es Bürgermeister Christian Specht nannte, der „als gebürtiger Waldhöfer“ eigens nach Neckarau gekommen war.
„Auf jeden Fall kein Mittelmaß“, so der ganz frisch in Mannheim eingetroffene und noch im Hotel wohnende neue Waldhof-Trainer Christian Neidhart, von Ludwig Groß nach seinen Zielen für die kommenden Saison gefragt. „Wir haben ambitionierte Ziele, aber diese ambitionierten Ziele haben auch sieben oder acht andere Mannschaften“, so der neue Chef. Aber auch der neue VfL-Trainer Mehmet Öztürk kam zu Wort, der beim Neckarauer Verein „eine gewisse Aufbruchsstimmung“ festgestellt hat. „Eine neue Liga ist auch für uns etwas ganz Besonderes“, pflichtete ihm sein Präsident Ludwig Groß bei. „Wir werden sehen, wie wir in die neue Saison starten.“
Aber zuerst ging es mal ins Benefiz- und Testspiel gegen den „großen“ SV Waldhof. Die Begegnung hatten Stefan Groß und Mike Schüssler organisiert. Zu Gedenken des Neckarauer Funktionärs Horst Lenz, der im vergangenen Jahr verstarb, wurde das Benefizspiel vereinbart. Ein Euro je verkaufter Eintrittskarte ging an die Ukraine Hilfe. Am Ende wurde mit 4:0 (2:0) Toren der wacker kämpfende Verbandsligaaufsteiger VfL Kurpfalz Neckarau vor 1.200 Zuschauern bezwungen.
„Er war Mister VfL, derjenige, der immer für den Verein da war“, so Vorstand Dr. Ludwig Groß. Im November 2021 musste der VfL Kurpfalz Neckarau Abschied nehmen von Horst Lenz. Dieser war in jungen Jahren über den Fußball zum VfL gekommen, war in seiner zweiten Vereinsheimat, dem VfB Kurpfalz, 1978 Mitbegründer der Tennisabteilung und ging auch nach der Fusion beider Vereine seinen Weg des großen Engagements, des unermüdlichen Einsatzes und des offenen Ohres für jede und jeden mit Tatkraft weiter. Der Verlust im vergangenen Jahr wog schwer, und so war schnell die Entscheidung gefallen: Im Frühjahr 2022 sollte es ein Benefizspiel mit alten Wegbegleitern beim VfL geben. Damals war noch geplant, dass der Erlös dem Kampf gegen den Krebs zugute kommen sollte. Jetzt ist es Aufbauhilfe für die Ukraine.
„Ich könnte jetzt Stunden über ihn erzählen, aber selbst das würde seinem Wirken nicht gerecht werden“: Mit diesen Worten übergab Groß das Mikrofon an die Witwe Regina Lenz. „In meiner Trauer um meinen geliebten Mann war es für mich wohltuend zu erfahren, dass man Horst auf diese Weise nochmals eine bleibende Erinnerung zuteil werden lassen wollte. Es freut mich sehr, dass ich diese Wertschätzung meines Mannes durch diese Veranstaltung heute erleben durfte.
Text: NeckarauAlmenhof-Nachrichten/N. Kranczoch
Bild: privat